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Das deutsche Atlantis

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Redakteur

Die sagenumwobene, aber wohl fiktive Stadt Atlantis ist nahezu jedem ein Begriff. Aber kennen Sie auch Rungholt?

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Die sagenumwobene, aber wohl fiktive Stadt Atlantis ist nahezu jedem ein Begriff. Aber kennen Sie auch Rungholt? Denn das ist quasi das deutsche Atlantis. Eine im Meer versunkene Stadt. Im Wattenmeer genauer gesagt. An der nordfriesischen Nordseeküste. Ähnlich wie im Falle von Atlantis wurden viele Sagen um den angeblichen Reichtum von Rungholt immer wieder in Umlauf gebracht und aufgewärmt. Und auch wenn diese sich natürlich nicht bewahrheitet haben, so gibt es einen entscheidenden Unterschied zu Atlantis: Rungholts Existenz ist bewiesen!

Foto: Mario De Mattia

Rungholt versinkt im Meer
Man geht davon aus, dass Rungholt während der 2. Marcellusflut (1362) in Teilen und dann bei der großen Sturmflut von 1634 vollends zerstört wurde. Der Ort selbst lag an einem Fluss mit einer kleinen Bewaldung und war nach der ersten Flut nur noch teilweise wiederaufgebaut und besiedelt worden. Er ruhte nach heutigen Erkenntnissen auf einem Torfboden. Dieser wurde während der zweiten Flut jedoch unterspült, sodass nicht nur der Ort Rungholt sondern buchstäblich der Boden, auf dem er stand, zerstört wurde. Der Ort wurde zu einem Stück Wattenmeer und seine sichtbaren Spuren nahezu vollständig ausgelöscht. Daher auch wohl die intensive Legendenbildung, die so ausgeprägt war, dass man später nicht einmal mehr sagen konnte, ob der Ort denn wirklich je existiert hatte und nicht doch einfach nur ein Mythen-Gespinst gewesen war.’

Die Entdeckung von Rungholt
Aufgrund des Fehlens materieller Belege und durch eine nur sehr lückenhafte und schwammige Nennung in mehr der minder zeitgenössische Quellen, war sich die Forschung lange Zeit unsicher, ob Rungholt nicht tatsächlich nur eine sagenhafte Erzählung, wie eben Atlantis, war. Denn alle historischen Quellen, die Rungholt nannten und von Funden im Watt berichteten, hatten nichts Zwingendes vorzuweisen. Doch ab 1921 tauchten Belege auf, die die Existenz des Ortes beweisen konnten. Denn von da an spülten die Gezeiten eindeutige Funde frei. Schwerter, Zisternen, Reste von Bauten und Schleusen und dergleichen kamen ans Tageslicht. Des Weiteren tauchten historische Dokumente auf, die die Existenz von Rungholt vor 1362 (also vor der ersten Flut) zweifelsfrei bestätigten.

Was wissen wir heute über Rungholt
Rungholt erwies sich in der Rekonstruktion durch die Forschung als ein überraschend großer Ort. Aufgrund der entdeckten Anzahl und Anordnung der Brunnen bzw. Zisternen, konnte man auf einen Ort mit 1.500 bis 2.000 Bewohnern schließen. Für damalige Verhältnisse war Rungholt also durchaus eine größere Stadt! Funde von importierter Keramik nährten die Spekulationen darüber, dass Rungholt wohl sehr reich gewesen sein muss. Tatsächlich weisen sie jedoch eher auf die Präsenz von Händlern hin, die Rungholt ansteuerten. Die Menschen in Rungholt selbst waren überwiegend Bauern.

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